Die süßesten Früchte fressen nur die großen Tiere...
….aber keine Bange. Im Hof Wickemeyer bekommen ALLE die leckersten Kirschen, Erdbeeren und so weiter. Aber der Reihe nach.
Start ist an der Leverner Mühle. Um 14 Uhr zieht sich eine endlose Schlange von Radfahrern Richtung Pr. Oldendorf. Unsere tollen Wirtschaftswege machen das Radeln sehr angenehm. Nur weiß man manchmal gar nicht: wo sind wir jetzt eigentlich? Irgendwann weiß man: jetzt sind wir auf der anderen Seite vom Kanal. Am Gut Hollwinkel in Hedem gibt es einen kleinen Stop. Wunderschön ist die Allee, die zum Gut führt. Am Kanal reihen sich ja wirklich wunderschöne Schlösser und Herrenhäuser aneinander.
Unser erstes Ziel ist das Cafe Schöller in Pr. Oldendorf. Die Szene in Bad Holzhausen ist wirklich einzigartig. Wo sonst gibt es so viele Cafes wie hier in diesem kleinen Kurort? Und Konkurrenz belebt das Geschäft und erhöht die Qualität. Gut, dass Kalle für unsere Gruppe Tische reserviert hat, denn innen und draußen ist es brechend voll.
Wir radeln nur 1 km weiter zu unserem zweiten Ziel: Obsthof Wickemeyer. Er ist vielen von uns bekannt durch das jährliche Erdbeerfest. Die Chefin selbst hat uns zu einer Führung durch ihren Riesengarten eingeladen. Mit Erdbeeren hatte alles angefangen, als der Familienbetrieb sich vor 40 Jahren neu positionieren wollte. Denn Erdbeeren wachsen schnell und bringen ebenso schnell Geld in die Kasse. Seitdem gibt es Kirschen, Stachelbeeren, Äpfel, drei Sorten Johannisbeeren, Pflaumen, Himbeeren, Brombeeren und neuerdings Walnüsse und Kürbisse auf den Feldern.
Frau Wickemeyer berichtet von den Freunden – den Bienen und Kunden – und Feinden ihres Betriebes. Bei den letzten großen Regenfällen haben die Flächen wochenlang unter Wasser gestanden und das hat den Bäumen kräftig zugesetzt. Außerdem gibt es immer wieder neue Arten von Schadinsekten, die aggressiv den hiesigen Pflanzen zusetzen, wie z.B. die Kirsch-Essig-Fliege, die innerhalb weniger Tage, eigentlich sogar Stunden, die ganzen Früchte anfrißt und dann weich und verwurmt werden lässt. Dagegen helfen nur aufwendige und teure Netze.
Interessant waren die Lagerräume für die Äpfel. Sie werden kühl und unter CO2 gelagert, um das Altern zu verzögern, damit sie lange knackig bleiben.
Dann ging es noch durch die Gute Stube, pardon: Gute Küche des Betriebes, wo leckere außergewöhnliche Marmeladen, eingelegte Obst- und Gurkenspezialitäten gekocht werden.
Den Abschluß machte der Hofladen, in dem alle noch etwas Leckeres fanden.
Wir waren von dem Fleiß und Engagement der Familie sehr angetan und freuen uns, dass eine Enkelin schon heute Interesse für diesen Beruf hat. Kalle Winkelmann hatte diesen besonderen Besuch zu Wege gebracht. Er schleppte die ganze Zeit einen „Butterbrotbeutel“ mit sich rum, zu dem er aber gar nichts sagen mochte. Der Beutel erlebte aber bei Kalles Danksagung seinen großen Moment, weil er ein schönes Stemweder Arrangement als Geschenk enthielt.
Es war eine tolle Tour. Vielen Dank, Kalle! Manche fuhren danach noch zum Life House, um dort beim Grillabend den Abend ausklingen zu lassen.